Exotische Gärten

Die Griechen vermuteten fantastische Völker und Tiere, wie Kopffüßler und Einhörner in den Weiten Asiens. Für die Römer war alles Ägyptische exotisch. Mit der Entdeckung Amerikas wurden die fremden Völker erst dezimiert und dann zu edlen Wilden stilisiert.
Aber das Fremde faszinierte stets auch gegenseitig. Während in Europa alles Chinesische in Mode war, baute man in China ganz exotisch im Stil des europäischen Barock. Seit dem gleicht sich die Welt an und das Fremde verschwindet zum Vorteil des Gewöhnlichen. Die Vorstellung des Exotischen übt jedoch ihren Reiz wie zuvor aus. Südliche Gefilde mit fremden Formen der Pflanzen, der Vielfalt der Tierwelt und den leuchtenden Farben der Vögel bezaubern und bevölkern unsere Phantasie. Die Haltung der lebenden Exemplare ist allerdings an Bedingungen geknüpft, die nur botanische und zoologische Gärten bieten können. Exotische Gärten sind somit das Refugium der Malerei. Mit leuchtenden Farben zaubert sie eine ideale Welt, frei von den Mängeln der Zivilisation.